Eugenio Mombellis Malerei ist eine Malerei der Erinnerungen, wo die räumlichen und zeitlichen Grenzen zu vererbten Andenken dahinschwinden, mit der Farbe, die sich zusammenzieht und das Licht meidet, um nach deren melancholischen Tönen zu streben, zwischen Wirklichkeit und Unwirkichkeit in der subtilen Suggestion der bewegten Schrift als Symbol. Alles liegt außerhalb der Zeit, alles ist Innerlichkeit wie ein im Geiste geführtes Gespräch, welches von weit zurückliegenden Zeiten ausgeht, um sich uns in absoluter und kohärenter begrifflicher Aktualität darzubieten. In seinen Werken finden wir einen emotionalen Inhalt wieder, welcher dazu bestimmt ist, sich spontan zum Ausdruck zu bringen, eine malerische Dichtung mit einer Atmosphäre und einem Rhythmus, welche in Zeichen und Signale übertragbar sind, in eine Schriftbotschaft, welche mit einer formalen Simplifizierung der Flächen verbunden und in eine Harmonie von unterteilten Räumen in der rhythmischen Kontinuität dunkler Grundierungen eingegliedert ist, wo Augen Hoffnungen und Innerlichkeit nachsehen. Die Grundproblematik von Eugenio Mombelli ist es folglich, eine innerliche Situation in die Malerei hineinzuprojizieren; daher STELLEN seine Werke nicht DAR, sondern SIND. Indem er vor der Darlegung ebenso wie vor jeglicher hedonistischen Neigung zurückschreckt, bewegt sich Eugenio Mombelli innerhalb der Dichtkunst, in der Materie, die es ihm gestattet, sich den anderen mitzuteilen, während er mit sich selbst spricht. Eine Malerei, die in sich lebt, mit dem Erstaunen, Wahrhaftigkeit auf Flächen mit Inschriften wiederzufinden, mit kleinen Lichtschimmern, welche in poetischer Weise, ohne Lärm, die intimsten Gefühle zu übermitteln vermögen. Daher die verborgene vibrierende Spannung in seinem Werk, seine melancholische Verwachsung mit dem Existenzkonflikt des Menschen von heute, aber auch die malerische Gewalt eines Künstlers, der wegen eines bloßen bzw. oberflächlichen, leeren, bildlichen Feuers nicht von der eigenen inneren Erfahrung ablässt.